Friedrich der Große

Auch zu Friedrich’s Zeiten erfuhr der sogenannte „Fürst“ von Machiavelli eine erhebliche Rezeption in den Kreisen der Staatsmänner. Dies erregte äußerstes Missfallen bei dem tugendhaften Friedrich, denn  in dem Buch „Der Fürst“ finden sich nahezu perfide Verhaltensregeln für Politiker, die für einen rechtschaffenen Politiker wie Friedrich völlig inakzeptabel waren.

Das Buch Friedrichs gegen den „Fürsten“ heißt „Der Antimachiavel“ oder „Widerlegung des ‚Fürsten‘ von Machiavelli“. Daneben gibt es noch eine Ausgabe des „Antimachiavel“, die von Voltaire bearbeitet worden ist und folgendermaßen bezeichnet wird: „Der Antimachiavel oder Untersuchung von Machiavellis ‚ Fürst'“.

Der folgende Text stammt aus dem originalen „Antimachiavel“ bzw. „Widerlegung des ‚Fürsten‘ von Machiavelli“ von Friedrich, der nicht von Voltaire bearbeitet wurde. Es handelt sich dabei um Kapitel 11 von Friedrich’s Buch. In seinem Buch „Der Fürst“ stellt Machiavelli auch das geistliche Fürstentum als eine Form des schlauen (eigennützigen) Regierens dar. Da Friedrich sowieso im Allgemeinen Machtstreben, Ruhmsucht, Geldgier schon bei weltlichen Fürsten für völlig verwerflich hält, tut er das umso mehr bei geistlichen Fürstentümern, also Fürstentümer, wo der weltliche Fürst gleichzeitig katholischer Bischof ist. Da zu Friedrich’s Zeiten die katholische Kirche noch eine gewaltige, weltliche Macht darstellte, wird sie in diesem Zusammenhang von Friedrich völlig verworfen.

Friedrich der Große, König von Preußen, auch Friedrich II. genannt, schreibt:

Ich fand es immer höchst sonderbar, daß Leute, die sich die Nachfolger der Apostel nennen – darunter verstehe ich die Nachfolger einer Handvoll armer Leute (Anm. 1, siehe unten) und Prediger der Demut und Buße -, große Güter besaßen, sich raffinierten Luxus leisteten und Ämter bekleideten, die weit mehr der weltlichen Eitelkeit und Prunksucht der Großen angestanden hätten, als Männern, deren Aufgabe es ist, über die Nichtigkeit des menschlichen Lebens und über ihr Seelenheil nachzudenken. Man stellt hingegen fest, daß die Geistlichkeit der römischen Kirche (= katholische Kirche) ungeheuer reich ist, daß Bischöfe den Rang souveräner Fürsten genießen und das die weltliche und geistliche Macht des ersten Bischofs der Christenheit (=Papst) ihn in gewisser Weise zum Schiedsrichter über Könige und zur vierten Person der Gottheit macht (Anm. 2).

Die Geistlichen oder die Theologen unterscheiden sehr viel gewissenhafter als alle anderen zwischen dem, was der Seele, und dem, was dem Körper gebührt; doch ist ihr Ehrgeiz das Thema, bei dem man sie mit ihren Argumenten schlagen muß. Ihre Berufung zum priesterlichen Amt verpflichtet sie, könnten man ihnen vorhalten, zu einem spirituellen Amt. Wie aber konnten sie es so grob mit einem weltlichen verwechseln? Wie kommt es, daß sie so scharfsinnig zu unterscheiden wissen, wenn es um den Geist geht, den sie nicht kennen, und um die Materie, die sie kaum kennen? Wie kommt es, daß sie diese Unterscheidungen aber zurückweisen, sobald es um ihre Interessen geht? Das kommt daher, weil diese Herren sich wenig über den unverständlichen Jargon, den sie benutzen, aber umso mehr über die Größe der ihnen zustehenden Einkünfte Gedanken machen!

Das kommt daher, weil sie nach Art der Orthodoxie (=Rechtgläubigkeit) denken, aber auch in Übereinstimmung mit den Leidenschaften, von denen sie getrieben werden, handeln müssen! Und weil die greifbaren Dinge der Natur in dem Maße die Oberhand über das Intellektuelle gewinnen wie das wirkliche Glück in diesem Leben über das ideale Glück im der Welt des Jenseits!

Diese erstaunliche Macht der Geistlichkeit ist das Thema des vorliegenden Kapitels sowie alles, was ihre weltliche Herrschaft anbelangt.

Machiavelli ist der Meinung, daß die Kirchenfürsten besonders glücklich sind, weil sie weder die Aufsässigkeit ihrer Untertanen noch den Ehrgeiz ihrer Nachbarn zu fürchten haben. Der ehrwürdige und mächtige Name Gottes bietet ihnen Schutz vor allem, was sich ihrem Interesse und ihrer Größe widersetzen könnte; die Fürsten, die sie angreifen möchten, fürchten das Schicksal der Titanen (Anm. 3), und die Völker, die ihnen den Gehorsam verweigern möchten, den Fluch des Gottesfrevels. Die fromme Politik dieser Art von Herrschern besteht darin, der Welt einzuschärfen, was Despreaux so gut in folgendem Vers ausdrückt:

Wer Cotin nicht liebt, liebt weder Gott noch den König.

Das Seltsame daran ist, daß diese Fürsten genug Dumme finden, die sich in leichtgläubigem Vertrauen auf ihre Redlichkeit ohne weitere Prüfung an das halten, was die Kleriker als richtig erachten, ihnen glauben zu machen.

Indessen wimmelt es gewiss in keinem Land so sehr von Bettlern wie in den Ländern, die den (katholischen) Priestern gehören und wo man ein erschütterndes Bild allen menschlichen Elends erblicken kann. Es sind aber nicht etwa jene Armen, die von der Freigebigkeit und den Almosen der Herrscher angelockt werden, also jene Insekten, die sich an die Reichen klammern und dem Überfluss hinterherkriechen, sondern es sind arme Teufel von Hungerleidern, denen die Barmherzigkeit ihrer Bischöfe das Lebensnotwendige vorenthält, um der Bestechlichkeit und dem Missbrauch, den das Volk gewöhnlich mit dem Überfluß treibt, vorzubeugen.

Die Grundsätze dieser geistlichen Regierungen beruhen zweifellos auf den Gesetzen Spartas, wo das Geld verboten war, jedoch mit dem Unterschied, daß die Prälaten den Gebrauch der Güter, die sie scheinheilig ihren Untertanen wegnehmen, sich selber vorbehalten. „Selig sind die Armen“, sagen sie sich, „denn ihrer ist das Himmelreich!“ Und da sie nun gerne wollen, daß alle Welt selig werde, so bemühen sie sich auch, alle Welt arm zu machen. Oh Frömmigkeit der Kirchenleute! Wie weit erstreckt sich doch eure weise Fürsorge!

Nichts sollte erbaulicher sein als die Geschichte der Oberhäupter der Kirche oder der Stellvertreter Christi. Man stellt sich darauf ein, dort Beispiele untadeliger und heiliger Sitten zu finden. Doch zeigt sich gerade das Gegenteil: Hier gibt es nur Unzucht, Schandtaten, und Quellen für Ärgernisse, und man wird die Lebensgeschichte der Päpste nicht ohne Abscheu vor ihrer Grausamkeit und ihrer Falschheit lesen können.

Im Großen und Ganzen sieht man da, wie ihr Ehrgeiz darauf bedacht war, ihre weltliche Macht und Größe zu steigern, wie ihre schmutzige Habgier keinen anderen Zweck hatte, als sich unter rechtswidrigen und unanständigen Vorwänden große Güter für ihre Familien zu sichern, um ihre Neffen, ihre Mätressen oder ihre Bastarde (uneheliche Kinder) zu bereichern.

Wer nicht weiter darüber nachdenkt, wird es sonderbar finden, daß die Völker die Unterdrückung durch diese Art von Herrschern mit so viel Hingabe und Geduld ertragen, daß ihnen nicht die Augen aufgehen angesichts der entwürdigenden Laster und Ausschweifungen der Geistlichen, und daß sie von einem geschorenen Haupt Dinge hinnehmen, die sie von einem Lorbeeren gekrönten niemals ertragen würden. Wer freilich die Macht des Aberglaubens über die Einfältigen und die Macht des Fanatismus über den menschlichen Geist kennt, dem erscheint dieses Phänomen weniger befremdlich. Er weiß, daß die Religion eine alte Maschine ist, die sich nicht abnutzen wird und derer man sich zu allen Zeiten bedient hat, um sich der Treue der Völker zu versichern und die widerspenstige menschliche Vernunft zu zügeln. Er weiß, daß der Irrtum die scharfsichtigsten Menschen verblenden kann und daß immer die triumphieren werden, die mit Himmel und Hölle, mit Gott und dem Teufel Politik machen, um ihre Ziele zu erreichen. Es ist eine Tatsache, daß selbst die wahre Religion, die reinste Quelle unseres Wohlergehens, durch einen nicht genug zu beklagenden Missbrauch zum Ursprung und zum Grund all unserer Leiden wird.

Sehr einsichtsvoll bemerkt der Autor, was am meisten zur Erhöhung des Heiligen Stuhls beigetragen hat. Er sieht den wichtigsten Grund im geschickten Verhalten Alexander VII., jenes Pontifex, dessen Grausamkeit und Ehrgeiz jedes Maß überstieg und der kein anderes Recht kannte als seine Hinterlist. Es käme also einer Art Gotteslästerung gleich, würde man das Gebäude des Ehrgeizes, das dieser Pontifex errichtet hat, mit dem Werk der Gottheit verwechseln.. Der Himmel konnte also unmittelbar gar keinen Anteil an der Erhöhung dieser weltlichen Größe haben. Es ist ausschließlich das Werk eines der abscheulichsten und schlechtesten Menschen. So tut man immer gut daran, bei Klerikern, welchen Rang auch immer sie bekleiden mögen, stets sorgfältig zu unterscheiden zwischen dem Vermittler von Gottes Wort, der göttliche Weisungen verkündet, und dem verderbten Menschen, der daran denkt, seine Leidenschaften zu befriedigen.

Die Lobrede auf Leo X. beschließt das vorliegende Kapitel: sie hat aber kaum Gewicht, denn Machiavelli war Zeitgenosse dieses Papstes. Jedes Lob eines Untertanen für seinen Hernn oder eines Schriftstellers für seinen Fürsten gerät, was auch immer man dagegen einwenden mag, in große Nähe zur Schmeichelei. Was wir auch sein mögen, unser Schicksal darf nur die Nachwelt bewerten, die ohne Leidenschaft und ohne Eigennutz urteilt. Machiavelli hätte weniger als jeder andere den Fehler der Schmeichelei begehen dürfen, denn er war kein kompetenter Richter über wahren Verdienst, weiß er doch nicht einmal, was Tugend ist. Ob es besser gewesen wäre, von ihm gelobt oder von ihm getadelt zu werden, weiß ich nicht. Diese Frage überlassen ich dem Leser, er möge darüber befinden.

(Ende von Friedrich’s Ausführungen)

Anmerkungen:

(1) Im originalen Text von Friedrich steht „Bettler“ statt „arme Leute“. Ich vermute, daß Friedrich mit dem Wort Bettler arme Leute bezeichnen wollte. Die Apostel waren selbstverständlich keine Bettler, sondern höchstens materiell arm. Im Neuen Testament kann man lesen, daß die Apostel von den christlichen Gemeinden unterstützt wurden oder sogar selbst mit ihren eigenen Händen arbeiteten neben ihrem geistlichen Dienst. Nirgends im NT wird davon berichtet, daß die Apostel gebettelt hätten. Es ist höchstens vorstellbar, daß dies eine üble Nachrede ihrer Feinde war. Das Problem in der apostolischen Zeit war, daß sowohl Judenchristen als auch Heidenchristen äußerste Ablehnung von seiten des jüdischen und römische Establishments erfuhren, was sicherlich auch die Erwerbstätigkeit der Christen behindern konnte. In Israel wurden zum Beispiel konvertierte Juden mit dem Bann belegt. Wer hat schon gern einen Angestellten, der mit dem Bann belegt ist, den wirft man doch lieber raus. Kurz gesagt: Christen der apostolischen Zeit lebten sicherlich in äußerst bescheidenen Verhältnissen, aber gebettelt haben sie sicher nie.

 (2) Es kling so spaßig harmlos, wenn Friedrich den Papst als Schiedsrichter über Könige bezeichnet, aber praktisch bedeutet dies, daß noch zu Friedrich’s Zeiten der Papst höher war (höhere weltliche Gewalt hatte) als Könige und der römisch-deutsche Kaiser. Entmachtet wurde der Papst kurz nach der Verfassung von Friedrich’s Antimachiavel, als Karl VII (ein Wittelsbacher) im Jahre 1742 Kaiser des heiligen römischen Reiches deutscher Nation wurde und somit die Herrschaft der Habsburger zu Ende ging, die Marionetten des Papstes waren.

 (3) die Titanen waren Usurpatoren der griechischen Mythologie, welche von dem übermächtigen Zeus in den Tartaros gestoßen wurden. Friedrich vergleicht den übermächtigen Papst mit dem übermächtigen Zeus.

Schlußfolgerung:

Jemand könnte anführen, Friedrich’s Abhandlung sei für die heutige Zeit nicht mehr relevant, da die kath. Kirche alle weltliche Macht verloren habe. Es geht aber in dem Text Friedrich’s auch um den geistlichen Zustand der kath. Kirche, der als katastrophal bezeichnet wird. Die heutige kath. Kirche ist erwachsen aus der kath. Kirche der damaligen Zeit. Kann ein Baum mit faulen Wurzeln ein guter Baum sein?

Der Papst übt zwar kein weltliches Regiment mehr aus, aber innerkirchlich ist er immer noch der unumschränkte Herrscher. Auch dieser Zustand ist absolut verwerflich. Nach dem Neuen Testament soll nicht der Papst das Haupt der Kirche sein, sondern der unsichtbare Christus durch den Heiligen Geist.

Ein gewaltiger Vorzug von Friedrich’s Abhandlung ist, daß sie von einer sekularen Person stammt, denn Friedrich war König von Preußen. Wer sich ein bischen mit Friedrich befaßt, der bemerkt, daß Friedrich nicht auf der Seite irgend einer Kirche oder Religionsgemeinschaft stand, sondern neutral war. Friedrich war das Bild eines idealen, tugendhaften, gerechten Königs. Seine Abhandlung entspringt also nicht etwa der Polemik eines Protestanten gegen die kath. Kirche, sondern dem Zorn eines gerechten Herrschers über diese (Un-)Heilsanstalt. Wir dürfen Friedrich’s Abhandlung als einen historischen Befund über die kath. Kirche betrachten.

Der historische Befund Friedrichs bestätigt den theologischen Befund Martin Luthers über die katholische Kirche. Luther hat die kath. Kirche hauptsächlich wegen des antichristlichen Papsttums und wegen der falschen Sichtweise der Eucharistie verworfen.

An anderer Stelle schreibt Friedrich, daß die Tugend oder gerechtes Verhalten dem Menschen, der sie übt,  nur zum Wohl gereichen, das müsse man den Menschen wieder beibringen, Fürsten und Untertanen. Da hat Friedrich genau das gesagt, was ein Politiker oder Fürst Gott Wohlgefälliges sagen kann. Die Regierung, die die Tugendhaften lobt und die Übeltäter tadelt, fördert damit indirekt auch den christlichen Glauben. Denn die wahrhaft Tugendhaften im Lande werden immer die Gläubigen sein.

Aus der Sicht der christlichen Kirche ist aber noch hinzuzufügen, daß trotz guter Regierung, der Gerechte im Alltag immer auf äußersten Widerstand und Anfeindung stoßen wird. Der Christ wird es häufig eher schwer haben wegen seines gerechten Verhaltens. Dies auszuhalten ermöglicht dem Christen der Glaube an Jesus, das bloße Bewußtsein, eine gerechte Landesregierung zu haben, die das Gute lobt und das Böse tadelt, würde dazu sicherlich nicht ausreichen.

Der gläubige Christ könnte vernünftigerweise erwarten, daß alle Welt ihm zujubelt und ihn unterstützt wegen seines Glaubens und christlicher Lebensart, seien es Arbeitskollegen, Nachbarn, Verwandte, etc.. Aber das Gegenteil ist der Fall und das ist blanke Dämonie. Jesus aber sah das voraus und gab den Christen deswegen die Bergpredigt, wo es darum geht, seinen Nächsten auch dann noch zu lieben, wenn dieser das Evangelium ablehnt oder feindselig ist, weil man sich christlich verhält. Es wird langfristig keinen Bestand haben, wenn ein Christ ungerecht behandelt wird. Dies geht vorbei wie ein Kälteeinbruch im Hochsommer. Wichtig ist nur das der Christ sich durch „Kälteeinbrüche“ nicht verleiten läßt selbst ungerecht zu handeln, indem er sich z. B. selbst rächt, wenn er Ungerechtigkeit erfahren hat.

Was ist die Bergpredigt, kurz gesagt?

Eine Liste von Anweisungen wie man sich verhalten soll, wenn man trotz seines christlich, liebevollen, gerechten Verhaltens angefeindet oder ungerecht behandelt wird. Wer nach der Bergpredigt lebt, der bewahrt seinen Heilsstand in Christus. Nur wer durch Glaube und Taufe schon Christ ist, kann nach der Bergpredigt leben und auch nur für solche ist sie gedacht. Man erwirbt das Heil nicht durch das Tun der Bergpredigt, sondern mein bleibt im Heil durch das Tun der Bergpredigt. Erlangt wird das Heil, indem man das Evangelium glaubt und getauft wird. Wer schon als Kind getauft wurde, soll sich nicht wiedertaufen lassen, sondern seiner Kindertaufe im Glauben erinnern, so wird er den heiligen Geist empfangen.

Ergänzung vom 31.10.2014

Ich habe mittlerweile Friedrich’s “Vorrede zum Auszug aus Fleury’s Kirchengeschichte” gelesen. Bisher ging ich tatsächlich davon aus, Friedrich sei insgeheim Christ gewesen, weil er die Tugend so favorisiert. Durch das Lesen von Friedrich’s “Vorrede zum Auszug aus Fleury’s Kirchengeschichte” wurde mir aber klar, daß Friedrich kein Anhänger des ursprünglichen, wahren Christentums einschließlich seiner Lehre von Jesus als dem Sohn Gottes war, sondern Friedrich favorisierte nur die Morallehre Jesu bzw. die christliche Morallehre. Die Lehre von der Gottessohnschaft Jesu betrachtete er als ein Dogma, das die Kirche erst nachträglich hinzugefügt habe, das also nicht von Jesus und den Aposteln stammte. Friedrich betrachte die Lehre von der Gottessohnschaft Jesu sogar als angeblich schädlich. Er hielt diese Lehre für die Ursache vieler Glaubenskriege – und wenn sich Menschen gegenseitig den Schädel einschlagen, ist das natürlich der Morallehre von Jesus diametral entgegengesetzt, also schädlich (so dachte Friedrich). Soweit ich aber weiß, haben weniger die Anhänger der korrekten Lehre die Irrlehrer und deren Anhänger verfolgt, sondern umgekehrt die Irrlehrer und ihr Anhang die wahre Kirche. Friedrich täuschte sich also sehr. Friedrich war definitiv kein Christ, denn wer nicht glaubt, daß Jesus der Sohn Gottes ist, der kann kein tugendhaftes Leben im christlichen Sinne führen, denn er entbehrt der Erlösung, die in Christus Jesus ist.

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