Reale Zeit und subjektives Zeitempfinden

Die reale Zeit besteht darin, dass ein Zustand n  dieser Welt immer aus dem vorhergehenden Zustand n-1 hervorgeht. Die Aneinanderreihung auseinander hervorgehender Zustände dieser Welt ist die reale Zeit. Mit unseren Sinnen bzw. dem Gehirn nehmen wir die ständige Veränderung dieser Welt durch das Hervorgehen eines Zustands n+1 aus dem Zustand n als etwas war, das wir als Zeit bezeichnen. Zeit ist also eine Größe, die wir mit dem Verstand erfassen können. Zeit ist nicht etwas vollkommen geheimnisvolles, etwas, dessen Essenz uns in seiner Tiefe für immer verborgen bleiben müsste, sich unserer Erkenntnis völlig entziehen würde. Die Zeit läuft einfach deswegen, weil immer wieder ein Zustand n dieser Welt aus dem Zustand n-1 erwächst.

Unser Gehirn können wir mit einem Computer vergleichen, da es ähnlich wie ein Computer Daten verarbeitet.

Wir erleben die Veränderungen unserer Umwelt und somit Zeit einfach deswegen, weil unser Gehirn sozusagen eingeschaltet ist, ähnlich wie ein eingeschalteter Computer. Die ständig sich verändernde Welt erzeugt ständig neuen Input für unser Gehirn und es bekommt ständig neue Tasks (Aufgaben), die es verarbeitet – dadurch entsteht der Eindruck von Zeit bzw. das Gefühl, dass die Zeit vergeht.

Ein Computer, der ausgeschaltet ist, kann weder Input entgegennehmen noch Output ausgeben. Würde man einen Computer ausschalten, der eine interne Uhr hat, die mit ausgeschaltet wird, und nach zwei Wochen wieder einschalten, dann würde er die Zeit von vor zwei Wochen anzeigen, das heißt für den Computer wäre die Zeit sozusagen zwei Wochen lang stehengeblieben (was „er selbst“ allerdings nicht merken würde; der Computer bliebe subjektiv, in seiner eigenen „Wahrnehmung“, in dem Zeitpunkt unmittelbar vor dem Abschalten stehen). Angenommen, man würde ihn nach zwei Wochen wieder einschalten und fragen: „Welches Datum haben wir heute?“, dann wäre seine Antwort mit einem Fehler von zwei Wochen behaftet. Angenommen, wir würden am heutigen Tag (19. August 2018) einen Computer einschalten, den wir vor zwei Wochen ausgeschaltet hätten (mit samt seiner internen Uhr) und ihm sagen: „Wir haben heute den 19. August 2018“, dann würde er uns widersprechen und darauf bestehen, dass heute der 5. August 2018 sei. (das ganze funktioniert natürlich nur, wenn der Computer den Zeitpunkt unmittelbar vor dem Abschalten abspeichert).

Was ich sagen will, ist, wir erleben Zeit nur deswegen, weil unser Gehirn ständig eingeschaltet ist und ständig etwas Neues zu verarbeiten hat. Die subjektive Zeit ist nichts anderes als der Vorgang der Verarbeitung der Eindrücke, die durch Vorgänge der realen Zeit hervorgerufen werden, durch unser Gehirn. Die subjektive Zeit entsteht durch die Kombination Eindrücke verarbeitender („eingeschalteter“) Gehirne mit einer Welt, die ständig neue zu verarbeitende Eindrücke liefert.

Unser Gehirn hat eine gewisse Verarbeitungsgeschwindigkeit. Würde unser Gehirn Daten viel schneller verarbeiten, dann käme es uns so vor, als ob die Welt in Zeitlupe laufen würde. Wäre unser Gehirn viel langsamer, dann käme es uns so vor, als ob alles rasend schnell vor sich gehen würde und wir wären überfordert. Es ist wissenschaftlich nachgewiesen, dass alte Menschen von der Geschwindigkeit, mit der Vorgänge in ihrer Umgebung ablaufen, häufig überfordert sind – das liegt einfach daran, dass das Gehirn mit zunehmendem Alter immer langsamer wird (siehe Altersbedingte Beeinträchtigungen).

Die reale Zeit ist das ständige Werden von Zustand n dieser Welt aus n-1 dieser Welt. Das subjektive Zeitempfinden hängt von der Verarbeitungsgeschwindigkeit des Gehirns des Beobachters ab. Wenn die Verarbeitungsgeschwindigkeit des Gehirns des Beobachters hoch ist, kommt es ihm so vor, als ob alles sehr langsam vonstatten geht. Ist die Verarbeitungsgeschwindigkeit niedrig, dann kommt es ihm so vor, als ob alles sehr schnell vor sich geht.

Uns kommt das Ablaufen der Zeit, in der wir leben, „normal“ vor, weil die Verarbeitungsgeschwindigkeit unseres Gehirns und die Geschwindigkeit, mit der sich diese Welt ändert, zueinander passen bzw. aufeinander abgestimmt sind. Gott hat den Menschen und die Welt, in der er lebt, so geschaffen, dass der Mensch weder völlig überfordert ist von der Geschwindigkeit, mit der Dinge ablaufen, noch gelangweilt von unendlicher Langsamkeit (Ablauf von Dingen im Schneckentempo, nach dem subjektiven Empfinden).

Das Ganze ist auch vergleichbar mit den Effekten Zeitraffer und Zeitlupe aus der Filmtechnik. Wird ein Film, der mit üblicher Geschwindigkeit aufgezeichnet wurde, mit üblicher Geschwindigkeit abgespielt, stimmen die Geschwindigkeiten der Abläufe in dem Film mit unseren Erfahrungen in der Wirklichkeit überein, wenn wir den Film anschauen. Bei zu hoher Abspielgeschwindigkeit entsteht der Zeitraffer und bei langsamer Abspielgeschwindigkeit die Zeitlupe. Wichtig: Die Substanz des Films sind die einzelnen Bilder, aus denen er besteht, und die hintereinander angeordnet sind. Eigentlich macht nicht das Abspulen der Bilder einen Film, sondern das Vorhandensein und die Anordnung von Bildern hintereinander.

Zeitlupe: Chamäleon fängt Beute

Zeitraffer: Keimende Bohne

Die Substanz bzw. Essenz der Zeit besteht, wie schon gesagt, in einer langen Folge von Zuständen, die aus einander hervorgehen – ähnlich wie bei einem Film die einzelnen Bilder nacheinander angeordnet sind.

Der Motor der Welt-Zeit ist Gott selbst. Gott bewahrt die Welt, erhält diesen Zeitlauf, indem er Wetter, Seuchen, Kriege, schädliche Tiere, Regierungen und seine Kirche unter Kontrolle hat. Durch seine Kontrolle verhindert er, dass diese Welt schlagartig in einen statischen Zustand des Todes versinkt und somit keine Zeit mehr wäre. Am Beispiel der Klimaerwärmung und der damit verbundenen Schäden sehen wir, was passiert, wenn Gott nicht oder nur zögernd steuernd eingreift – sofort geht alles den Bach runter. Vielleicht werden schon in wenigen Jahren Menschen mitten in Europa an Hunger sterben – das hätte bis vor Kurzem niemand für möglich gehalten.

Die Sonne ist nur dann ein Antriebsmotor dieser Welt, wenn Gott es reguliert, wie stark die Sonnenstrahlung die Erdatmosphäre erwärmt. Unter der Voraussetzung, dass Gott die Sonnenstrahlung, die die Erdatmosphäre erwärmt, reguliert, kann man auch die Sonne als „Zeitmotor“ sehen, denn alles biologische Leben hängt von ihrem Licht und ihrer Wärme ab – und ohne biologisches Leben gibt es auch keine Zivilisation. Wenn Gott allerdings die Erwärmung der Erdatmosphäre durch die Sonneneinstrahlung nicht kontrolliert, bricht das Leben auf Erden trotz Sonne innerhalb kürzester Zeit zusammen (die Sonne an sich selbst ist also kein Zeitmotor). Die Sonne ist nur dann ein Segen für uns, wenn sie ein Werkzeug in Gottes steuernder Hand ist. Das ist vergleichbar mit Kernenergie: reguliert ist sie (relativ) nützlich in Form von Atomkraftwerken und unkontrolliert ist sie zerstörerisch in Form von Atombomben. Also: nicht die Energie macht’s, sondern Energie plus Geist. Lässt man der Energie ihren freien Lauf, zerstört sie nur.

Nur durch das Zusammenspiel von DNA der Pflanzen und Sonneneinstrahlung gibt es eine sich ständig verändernde biologische Welt. Durch Zeugung, Wachstum und Tod ändert sich die biologische Welt ständig. Jede Pflanze ist sozusagen eine kleine biochemische Maschine, die nach einem bestimmten Programm abläuft – der DNA. In jeder DNA ist schaffende und ordnende Kraft des Geistes Gottes abgespeichert. Jede DNA ist ein biochemisches Programm, das Gott einmal geschrieben hat. Das Wachstum und die Fortpflanzung der Pflanzen und Tiere, wodurch unsere biologische Welt erhalten bleibt, ist nichts anderes als eine zeitverzögerte, ordnende Kraftwirkung des Geistes Gottes.

Die menschliche, zivilisatorische Welt verändert der Mensch auch selbst durch den Gebrauch seines Geistes bzw. Verstandes (z. B. Herstellung von Gütern, Art und Weise des Konsums, Wahl von Regierungen, Glaube oder Unglaube). Allerdings sitzt Gott im Regiment und nimmt Einfluss durch Kontrolle von Wetter, Kriegen, Seuchen, schädlichen Tieren, Regierungen und seiner Kirche. Je weniger die Welt der Kirche Raum gibt bzw. je weniger Interesse sie am (christlichen) Glauben hat, desto weniger hat Gott ein Interesse daran, dass diese Welt weiterbesteht, denn der jetzige Zeitlauf hat keinen Wert an sich selbst, sondern dient nur dazu, dem Menschen Gelegenheit zu geben, zum Glauben an Jesus zu finden. Je mehr der Glauben von der Erde verschwindet, desto weniger wird Gott den Zeitlauf zu erhalten suchen durch positive Steuerung und alles bewegt sich auf einen statischen Zustand des totalen Todes zu.

Die Rolle von Bewegung im Zusammenhang mit Zeit:

Physiker denken beim Begriff Zeit auch immer an Bewegung von Masse, Geschwindigkeit, Energie, etc.

Angenommen, es würden sich in einer Welt Dinge nur von A nach B bewegen (es sei vorausgesetzt, dass dies in jener Welt ohne Energieaufwand möglich wäre), aber würden an dem Ort, wo sie hinbewegt wurden, nicht verarbeitet werden, dann gäbe es in dieser Welt trotz Bewegung nicht wirklich eine Zeit (nur eine Zeit gemäß des Weltbildes rein säkularer Physiker). Denn Zeit ist nur, wenn immer wieder ein neuer Zustand dieser Welt aus einem gegebenen unrevozierbar hervorgeht – dazu müssen Dinge verarbeitet werden. Durch bloße Bewegung entsteht keine unrevozierbare Veränderung.

Bewegung in der wirklichen Welt spielt nur deshalb eine Rolle im Zusammenhang mit Zeit, weil es praktisch immer notwendig ist, Dinge im Raum von A nach B zu bewegen, um sie an einem Ort zu verarbeiten. Die Kombination aus Bewegung und Verarbeitung macht’s.

Im Himmel wird es trotz der Anwesenheit von Bewegung keine Zeit mehr geben, denn im Himmel wird nichts transportiert, wird nichts verarbeitet, wächst nichts, verdirbt nichts, etc., sondern die Frommen werden alles in Gott haben, indem alle Gute enthalten ist (daher vielleicht sein Name): In Gott ist unendlich viel Trinkwasser, Getreide, Weintrauben, Frieden, Freude, Gemeinschaft, Gesundheit, etc. Bewegung im Himmel wird nicht stattfinden, um Dinge zur Verarbeitung von A nach B zu transportieren, sondern die Frommen werden sich in der Gegenwart Gottes schwere- und trägheitslos bewegen – eine nie gekannte, komfortable Art der Fortbewegung. Im Himmel muss man nicht ständig mühselig Vorstufen von Produkten von einem Ort zum anderen „karren“, um sie zu verarbeiten, sondern alle Güter, die man begehren mag, befinden sich als „fertige Endprodukte“ an einem Ort: in Gott; und jederzeit haben die Frommen permanenten Zugang zu diesem Ort.

Gott gibt uns gute Dinge (Güter) schon in diesem Zeitlauf portionsweise, indem er unsere menschliche Erwerbsarbeit bzw. alle menschlichen Anstrengungen segnet. Außerdem nimmt er Einfluss durch Kontrolle von Wetter, Regierungen, Kriegen, seiner Kirche, etc. Natürlich lässt heute sein Segen immer mehr und spürbar nach, da der Glauben von der Erde immer mehr verschwindet. Ohne den Glauben und somit Gottes Segen wird die Welt trotz ihres harten Arbeitens, schweißtreibenden Malochens, Schuftens und angestrengten Forschens zugrunde gehen.

Kurz gesagt: Ein profaner bzw. rein säkularer bzw. ungläubiger (bezüglich des Christentums) Physiker kann nicht wirklich erklären und verstehen, was Zeit ist, denn in der reinen Physik ist die Zeit nur eine Rechengröße im Zusammenhang mit Bewegungsvorgängen, die nicht im Zusammenhang mit Verarbeitungsprozessen gesehen werden. Erst wenn man versteht, dass Bewegung durch einen Geist ganz gezielt benutzt werden muss, um an einem bestimmten Ort etwas zu schaffen (zu verarbeiten), dann versteht man die Rolle von Bewegung im Zusammenhang mit Zeit – dies gilt sowohl auf der makroskopischen als auch auf der mikroskopischen Ebenen und auf allen Ebenen dazwischen.

Weiter: Es stimmt zwar, dass das Vergehen der Zeit viel mit Bewegung von Dingen zu tun hat, aber es ist nicht die Bewegung von Dingen an sich selbst, die die Zeit macht, sondern die geordnete Bewegung von Dingen (Dinge müssen zu bestimmten Orten gebracht werden, um dort verarbeitet zu werden). Bewegung macht also dann Zeit, wenn sie von einem ordnenden Geist benutzt wird.

 

Ergänzung:

Was die Zeit zum Laufen bringt, sind zum einen die DNA in den Pflanzen und Tieren, die deren Wachstum und Reproduktion in Verbindung mit der von der Sonne zur Verfügung gestellten Energie bewirken und Gottes direktes Erhalten der Welt durch Kontrolle von Wetter, Kriegen, Seuchen, seiner Kirche, Regierungen, etc. Außerdem verändert der Mensch selbst diese Welt durch sein Verhalten. Die Zeit läuft, weil „automatisch“ immer ein Zustand n dieser Welt aus dem Zustand n-1 erwächst, wobei dies nicht möglich wäre ohne DNA, in denen sozusagen ordnende Kraft des Geistes Gottes gespeichert ist, und das direkte Regiment Gottes; außerdem hat das Wirken des Menschen Einfluss.

Die Zeit ist also nicht eine Größe, die neben dem Raum existiert, sondern sie ist die stetige Veränderung aller Dinge im Raum „aus sich selbst heraus“. Die Zeit läuft nicht, weil irgendwo eine riesige, unsichtbare Ur-Uhr tickt, die sozusagen Zeit erzeugen würde, sondern weil durch DNA in Verbindung mit der Energie der Sonne, Gottes Regiment und das Wirken des Menschen diese Welt ständig verändert wird.

 

 

 

 

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