Glaubenstaufe

Es gibt heute eine ganze Reihe von Freikirchen (siehe Anmerkung 1, unten), die die sogenannte Glaubenstaufe praktizieren. Diese Freikirchen predigen ein “Evangelium”, wie folgt:

Sünder + Glaube an Jesus = gerettet (S + GJ = g)

Die Freikirchen reduzieren das Opfer Jesu am Kreuz zu einem bloßen Sühneopfer für unsere Sünden, Jesus wird zum Sündenbock degradiert (siehen Anmerkung 2, unten). Die Verzerrung des Opfers Jesu zu einem reinen Sühneopfer kommt durch die obige mathematische Formel zum Ausdruck. So wird das Evangelium zu einer mathematischen Formel verkürzt; ganz passend für den modernen Menschen, dessen Denken vom modernen Schulsystem geprägt ist.

Es kommt immer wieder vor, daß ein Mensch sich in eine Freikirche verirrt und “gläubig” wird im freikirchlichen Sinne, das heißt er glaubt ein Evangelium, das auf eine mathematische Formel (siehe oben) reduziert ist. Im freikirchlichen Sinne ist dieser Mensch wiedergeboren, wenn er einfach das Evangelium für wahr hält, es mit seinem Verstand bejaht. Nach dieser außergewöhnlichen Wiedergeburt soll, sagen die Freikirchen, die Taufe stattfinden. Die Taufe sei ein Gerhorsamsakt des Wiedergeborenen bzw. Gläubigen und ein öffentliches Bekenntnis des persönlichen Glaubens an Jesus.

In keinster Weise lehrt man, daß Gott in der Taufe am Täufling handelt, sondern die Taufe wird als rein symbolischer Akt betrachtet, eben als Akt des Gehorsams und öffentlichen Bekenntnisses des Glaubens.

Es ist völlig unzweifelhaft, daß diese freikirchliche Lehre über die Taufe nicht dem Befund des Neuen Testamentes (NT) entspricht. Das Neue Testament allerdings muß unsere wichtigste Richtschnur sein, was Fragen der christlichen Lehre angeht, denn das NT enstand in der Alten Kirche, der ursprünglichen Kirche, der Kirche des apostolischen Zeitalters, die von Jesus und den Aposteln gegründet wurde. Das NT gibt uns Auskunft über die Lehre der Original-Kirche.

Ist es nicht erstaunlich? Wie sehr brüsten die Freikirchen sich selbst, weil sie angeblich das NT so sehr als verbindliches Wort Gottes schätzen; aber Tatsache ist, daß sie es nicht verstehen: Ihre Taufe ist eine Badertaufe und ihr Jesus ist reine Einbildung; sie reden viel von Jesus, aber haben ihn nicht in sakraler Weise und Wirklichkeit.

Was ist nun der neutestamentliche Befund über die Taufe, die Lehre über die Taufe, die für uns verbindlich ist?

Auch die alttestamentlichen Juden litten an einer Einbildung, die nicht der Wirklichkeit entsprach. Sie bekundeten, sie könnten das Gesetz Mose (aus eigener Kraft) halten. Es war aber Tatsache, daß sie ständig das Gesetz brachen. Sie hätten genauer hinhören sollen, als Mose ihnen predigte, denn er predigt ihnen nicht nur das Gesetz sondern auch eine Art Urevangelium (das Evangelium Gottes von seinem Sohn Jesus Christus ist auch im Alten Testament enthalten, nur etwas versteckt; man muß ganz genau hinsehen):

5. Mose 30, 6

Und der HERR, dein Gott, wird dein Herz beschneiden und das Herz deiner Nachkommen, damit du den HERRN, deinen Gott, liebst von ganzem Herzen und von ganzer Seele, auf dass du am Leben bleibst.

Das ist es also, worauf es ankommt: Die Beschneidung des Herzens.

Die Beschneidung des männlichen Gliedes ist relativ einfach und kann von einem Menschen durchgeführt werden. Wer aber kann das menschliche Herz beschneiden? Das kann nur Gott selbst.

Die Beschneidung des männlichen Gliedes und die Beschneidung des Herzens ist nicht das gleiche, denn eben diese beschnittenen Juden brachen das Gesetz Tag und Nacht, sie hatten keine Kraft das Gesetz zu halten, geschweige denn, es zu erfüllen. Nur einige wenige Juden wie z. B. Abraham, Isaak, Jakob, Mose, etc. hatten ein beschnittenes Herz neben einem beschnittenen Penis. Abraham, Isaak, Jakob, Mose, etc. war Gott persönlich begegnet. Gott hatte sie persönlich gerufen, auf sakrale Weise. In der Kraft dieses Rufes vermochten sie ein Leben zu führen, das nicht mit dem Gesetz in Konflikt kam. Sie hielten nicht das Gesetz, sondern viel mehr als das, sie erfüllten das Gesetz. Sie erfüllten das Gesetz, weil Liebe in ihnen war und diese Liebe ist eine lebendige Person der Gottheit (der dreieinige Gott).

Wie können wir heute dieses Rufes Gottes teilhaftig werden?

Der Ruf Gottes an uns heute ist die sakramentale Taufe (einschließlich Säuglingstaufe oder Kindertaufe).

Hesekiel 36, 24-29

Denn ich will euch aus den Heiden herausholen und euch aus allen Ländern sammeln und wieder in euer Land bringen, 25 und ich will reines Wasser über euch sprengen, dass ihr rein werdet; von all eurer Unreinheit und von allen euren Götzen will ich euch reinigen. 26 Und ich will euch ein neues Herz und einen neuen Geist in euch geben und will das steinerne Herz aus eurem Fleisch wegnehmen und euch ein fleischernes Herz geben. 27 Ich will meinen Geist in euch geben und will solche Leute aus euch machen, die in meinen Geboten wandeln und meine Rechte halten und danach tun. 28 Und ihr sollt wohnen im Lande, das ich euren Vätern gegeben habe, und sollt mein Volk sein und ich will euer Gott sein. 29 Ich will euch von all eurer Unreinheit erlösen und will das Korn rufen und will es mehren und will keine Hungersnot über euch kommen lassen.

Diese Worte Hesekiels stellen die Verbindung her zwischen der alttestamentlichen Terminologie von der “Beschneidung des Herzens”  und der neutestamentlichen Taufe (“reines Wasser über euch sprengen”; “ein neues Herz und einen neuen Geist in euch geben”).

Galater 3, 27

Denn ihr alle, die ihr auf Christus getauft seid, habt Christus angezogen.

Römerbrief 6, 4

So sind wir ja mit ihm begraben durch die Taufe in den Tod, damit, wie Christus auferweckt ist von den Toten durch die Herrlichkeit des Vaters, auch wir in einem neuen Leben wandeln.

Apostelgeschichte 2, 38

Petrus sprach zu ihnen: Tut Buße und jeder von euch lasse sich taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung eurer Sünden, so werdet ihr empfangen die Gabe des Heiligen Geistes.

Apostelgeschichte 19, 1-6

Es geschah aber, als Apollos in Korinth war, dass Paulus durch das Hochland zog und nach Ephesus kam und einige Jünger fand. 2 Zu denen sprach er: Habt ihr den Heiligen Geist empfangen, als ihr gläubig wurdet? Sie sprachen zu ihm: Wir haben noch nie gehört, dass es einen Heiligen Geist gibt. 3 Und er fragte sie: Worauf seid ihr denn getauft? Sie antworteten: Auf die Taufe des Johannes. 4 Paulus aber sprach: Johannes hat getauft mit der Taufe der Buße und dem Volk gesagt, sie sollten an den glauben, der nach ihm kommen werde, nämlich an Jesus. 5 Als sie das hörten, ließen sie sich taufen auf den Namen des Herrn Jesus. 6 Und als Paulus die Hände auf sie legte, kam der Heilige Geist auf sie und sie redeten in Zungen und weissagten.

Menschen, die sich der christlichen Kirche nähern, kommen in die Gegenwart des Heiligen Geistes; sie hören das Evangelium:

Gott, der Vater, hat Gott, den Sohn, Jesus, um unserer Sünden willen dahingegeben und um unserer Rechtfertigung willen auferweckt von den Toten.

Die Botschaft, daß Jesus für uns starb und auferstand, findet Einlaß bei uns. Versiegelt aber wird unser Glaube durch die Taufe. Jeder, der glaubt und getauft ist, kann und soll nun wirklich im Alltag als Christ leben – dadurch bewahrt er den Glauben. Durch die Taufe sind wir der Sünde abgestorben und in Christus. Durch diese zwei Heilstatsachen überwinden wir immer mehr unseren sündigen Leib, der auch nach der Taufe noch sündig ist. Wer müssen täglich unseren sündigen Leib durch die Kraft des Todes und der Auferstehung Jesu überwinden – das ist Glaube im Gehorsam; wir beten Gott an im Geist und in der Wahrheit durch ein erneuertes Leben. ”Ich lebe, doch nicht ich, denn Christus lebt in mir”. Durch Christus kann ich Gott und meine Mitmenschen lieben, denn Christus ist die Liebe. Die Liebe ist die Erfüllung des Gesetzes. Ein Christ ist nicht gesetzlos, sondern da er durch Jesus in der Liebe lebt, braucht er das Gesetz Mose nicht – der Heilige Geist zeigt ihm in jeder konkreten Situation, wie er sich verhalten soll. Auch der Geist ist Gott. Wenn Gott, der Geber des Gesetzes, mich leitet, brauche ich da das Gesetz noch? Nein, denn Gott selbst kann mich besser leiten als sein Gesetz.

Das bisherige war erst die Einleitung. Jetzt kommt das Entscheidende dieses Artikels.

Wir haben heute das Problem, daß in den Großkirchen (evangelische Kirche und katholische Kirche) die Kindertaufe missbraucht wird (in sich selbst ist die Kindertaufe natürlich trotzdem etwas gutes). Worin besteht der Missbrauch? Man tauft auch Kinder von Eltern, die nicht als fromme Christen im Alltag leben, sondern in allen möglichen Sünden. Sogar der Pfarrer und der Taufpate leben meistens nicht als bewußte Christen. Das Kind wird also in einer Umgebung von Sündern getauft, in einer Umgebung, wo unmöglich der Heilige Geist gegenwärtig sein kann. Nur aber der Heilige Geist kann einen Menschen auf die Taufe vorbereiten. Weiter wird das Kind, wenn es älter wird, nicht darüber aufgeklärt, daß die Taufe ein Ruf in die Nachfolge ist: Wer getauft ist, soll tatsächlich und erkennbar als Christ leben im Alltag, sich bewußt seiend, daß er durch die Taufe mit der befreienden Kraft des Todes und der Auferstehung Jesu verbunden ist. Diese Kraft verhilft zur Nächstenliebe und Gottesliebe. Je mehr jemand Liebe übt in der Kraft Jesu, desto mehr wird er sich auch seines Heils freuen können. Gott belohnt den durch die Liebe tätigen Glauben mit der Freude Seines Heils.

So wachsen also die Leute heran, werden erwachsen, aber kein Mensch in der evangelischen Landeskirche oder katholischen Kirche unterrichtet sie über den Sinn der Taufe. Auch ist der Geist Jesu nicht gegenwärtig. Die Folge ist, daß die Taufe unwirksam bleibt, weil kein Glaube dazu kommt (Vorsicht: obwohl die Taufe unwirksam bleibt, ist sie doch gültig, denn Gott war der unsichtbare Täufer unabhängig vom misserablen Zustand der Kirche).

Die sakramentale Taufe einschließlich der Kindertaufe ist also etwas sehr, sehr gutes. Daß es so viele Taufscheinchristen bzw. Namenschristen gibt, liegt nicht an der Taufe, sondern an ihrem Missbrauch. Die Kirchen versäumen es die Täuflinge über den Sinn der Taufe zu unterrichten. Das ist kriminell und Gott wird das sicher bald richten.

Als die wirklich frommen, echten Christen gelten heute nur noch die Freikirchen-Christen. Sie legen Wert auf Bekehrung, Glauben und Wiedergeburt, praktizieren auch die sogenannte Glaubenstaufe. Es ist aber leider so, daß auch diese Freikirchen verwerflich sind, sie gehören nicht zur Christlichen Kirche. Alle wiedertaufenden Freikirchen sind Sekten und werden von Gott verdammt werden, sie sind auch unter dem Zorn Gottes. Ihre Taufe ist eine wirkungslose Badertaufe und ihr Jesus pure Fiktion oder Einbildung. Die ärmsten Menschen, die auf der Erde leben, sind die Freikirchen-Christen. Es wird für sie ein fürchterliches Erwachen geben am Tag des Gerichts. Sie werden verurteilt werden wegen Götzendienst, denn sie haben den wahren Jesus zu einem Sündenbock gemacht, ein Götze, ein falsches Bild von Gott. Sie hätten nicht immer so viel von ihrer Heilsgewißheit quatschen sollen, sondern Liebe üben an ihren Mitmenschen, die sie verächtlich als Ungläubige verachteten (das tat auch der böse Mohammed).

Anmerkung 1:

Freikirchen sind Baptisten, “Die Brüdergemeinde”, “Die Versammlung”, “Die Christlichen Gemeinden”, Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde, Freie Evangelische Gemeinde, Pfingstgemeinden, Charismatische Gemeinden, etc.

Anmerkung 2:

Der wahre Jesus hat nicht nur ein Sühneopfer für unsere Sünden gebracht, sondern sein Werk am Kreuz war auch ein Werk der Erlösung. In dem Maße, wie wir an die Vergebung durch Jesu Opfer glauben, sollen wir auch glauben, daß Jesu Opfer uns frei macht. Die Kraft des Todes und der Auferstehung Jesu hilft uns unseren sündigen Leib zu überwinden und Gott und unseren Nächsten zu lieben. Je mehr wir Liebe üben im Alltag (Arbeitsplatz, zu Hause, Schule, Ausbildungsplatz, Mietshaus, etc.), desto mehr wird uns Gott das Heil bestätigen. Wer sollen uns nicht selbst das Heil zusprechen – z. B. durch Joh. 3, 16.

Ergänzung:

Die geistliche Situation unserer Welt ist wirklich apokalyptisch: Da verläßt so ein armer, naiver Mensch die Landeskirche mit ihrem Spießbürgertum und Statusdenken, will wirklich Jesus nachfolgen, und landet in so einer verdammten Freikirche. Dort will man ihn die Nachfolge Jesu lehren, ohne ihm auch die nötige Kraft darzureichen, die durch die sakramentale Taufe kommt. Jesus nachfolgen wollen ohne sakrale Kraft, das ist die Hölle auf Erden. Gottes Fluch über alle Leiter, Ältesten, Pastoren, etc. der Freikirchen, die arme, naive Menschen verführen und sie völlig unglücklich machen bis hin zur Verdammnis. Wer diese Freikirchen vernichtet, dem würde ich den Orden “Pour le Merite” verleihen und einen zweiten für die Landeskirchen und die katholische Kirche.

Wir brauchen dringend ein neues ökumenischen Konzil, auf dem diese Fragen besprochen werden unter der Leitung des Heiligen Geistes.

Konstantin, wo bist Du?

Das gab es sicher bisher in der Geschichte der Menschheit noch nicht, daß es keinen Ort mehr auf Erden gibt, wo man Gott wirklich finden kann. Evangelische Landeskirche, katholische Kirche, Freikirchen – alles nur Heuchler; kein Heiliger Geist, keine Liebe, kein neues Leben in Jesus. Das ist die Apokalypse. Mit “Heuchler” beziehe ich mich hauptsächlich auf die Leiter dieser Kirchen (Bischöfe, Kardinäle, Papst, Pastoren, Pfarrer, Älteste, Gemeindeleiter, etc.) – die ganze Saubande von Baalspriestern halt. Die gewöhnlichen Glieder dieser Kirchen sehe ich mehr als verführte, arme, naive Menschen und habe äußerstes Mitleid mit ihnen – mögen Gott ihnen helfen, wahre, christliche Gemeinschaft zu finden.

Gebet: Möge Gott Israel die Augen auf tun, daß sie Jesus von Nazareth als Messias anerkennen und annehmen am Ende der Zeiten – doch noch. Möge Israel eine Kirche werden – ein Ort, wo Gott und Gottes Sohn gegenwärtig ist. Israel, ein Segen für die Menschheit.

Ergänzung vom 23.10.2015

Da die EKD ein neues Gottesbild hat, ist die Taufe der EKD nicht mehr gültig; siehe hierzu:

Gibt es eine erlaubte Wiedertaufe?

Ergänzung vom 17.12.2015

Ist die Taufe der römisch-katholischen Kirche gültig?

9 Antworten zu Glaubenstaufe

  1. Patricia R. schreibt:

    Hallo, ich bin katholisch getauft, gehe aber seit ein paar Jahren in eine Freikirchen und ich finde es sehr sehr schade, wie sie hier so pauschal gegen die Freikirchen und deren Mitglieder wettern. Sie sprechen von Nächstenliebe und sagen im gleichen Zug jedoch, dass die Freikirchen, wenn es nach Ihnen ginge vernichtet werden sollen. Ich selbst habe eine viel lebendiger Beziehung zu Gott als zu der Zeit als ich regelmäßig die katholische Kirche besuchte. Das soll nicht heißen, dass das dort unmöglich ist, aber ich hätte mir gewünscht, dass die Bibel ausgelegt wird, sodass jeder das Wort Gottes kennenlernt. Die Bibel selbst zu lesen, oder zusammen mit meinen Brüdern und Schwestern füreinander zu beten und selbst Gott täglich neu einzuladen, mich zu führen habe ich in der katholische Kirche nicht vermittelt bekommen. Ihre Aussage, dass das Evangelium auf eine mathematische Formel reduziert wird kann ich so nicht bestätigen. Gott liebt die Menschen und wusste, dass sie alle ausnahmslos Sünder sind. Und so ist er selbst in die Welt gekommen und hat seinen Sohn hergegeben, der die Sünden der Welt auf sich nehmen konnte, weil er selbst heilig und frei von Sünde war – damit jeder, der freiwillig und aus vollem Herzen an ihn glaubt und ihn annimmt Zugang zum Vater bekommt und befreit wird von Sünde und geistigem Tod. Diese Hetzjagd, die Sie anstiften finde ich wirklich sehr sehr traurig. Ich hoffe Sie überdenken Ihr Urteil eines Tages nochmal. Was Gott richten wird, das können nicht Sie voraussagen sondern nur er allein.

  2. M. Knauf schreibt:

    Da sie in solchen Sachen so gelehrt sind: In der Zeit der Reformation begründete man das offizielle Verbot der sog. Widertaufe auf die Gesetze des Kaisers Justinian- nicht auf die Bibel. Leider konnte ich nichts direkt zu diesem Passus dieses Gesetze erfahren im Netz.
    Würde ich mich über eine exakte Quelle zu Justinian sehr freuen- falls Sie mir meine ungläubige Verwunderung über die von Ihnen propagierten Ansichten verzeihen.

    • Mit Ihrem Kommentar wollen Sie doch nur sagen, die Ablehnung der Wiedertaufe beruhe nicht auf der korrekten Auslegung der Bibel sondern auf der Gesetzgebung Justinians, eines fehlbaren Menschen. Sie suggerieren, die Kirche habe erst zur Zeit Justinians die Wiedertaufe verboten und vorher, als man sich einfach noch an die Bibel hielt, sei es anders gewesen.

      Die Wahrheit im Gegensatz zu Ihrem Kommentar:

      Wir können es dahingesellt sein lassen, welche Gesetze Justinian bezüglich der Wiedertaufe erlassen oder von Vorgängern übernommen hat. Falls es stimmt, daß man das Verbot der Wiedertaufe zur Reformationszeit auf Gesetze Justinians stützte, wäre auch das zweitrangig. Einzig und allein entscheidend, primär wichtig, ist der Befund der Bibel, des Wortes Gottes, der Heiligen Schrift. Wenn ich mich in Ihrem Wiedertäufer-Jargon ausdrücken darf: Die Wiedertaufe ist nicht biblisch bzw. das Verbot der Wiedertaufe ist biblisch. Wir brauchen nicht nach dem Verbot eines Kaisers zu fragen, wenn etwas schon eindeutig von Gott selbst verboten ist. Wenn Gott etwas verbietet, dann ist es einfach verboten – fertig.

      Was Justinian angeht, habe ich seine „Verordnungen (enactments)“ im Netz gefunden, allerdings in englischer Sprache:

      https://droitromain.univ-grenoble-alpes.fr/Anglica/CJ1_Scott.htm#7

      Speziell zur Wiedertaufe gab es folgende Verordnung (Hinweis: Die unten genannten Gesetze hat er einfach von Vorgängern übernommen, was ihnen natürlich keinerlei Abbruch tut):

      Title 6. To avoid the repetition of baptism.

      1. The Emperors Valentinian, Valens, and Gratian to Florian, Lieutenant of Asia.

      We think that a bishop who, by unlawful usurpation, has repeated the sacred rite of baptism, is unworthy of the priesthood; for We condemn the error of those who, trampling under foot the precepts of the Apostles, do not purify those who have obtained the sacraments of the Christian denomination by a second baptism, but defile and pollute them under the pretext of cleansing them.

      Given at Constantinople, on the sixteenth of the Kalends of November, during the Consulate of Gratian, Consul for the fourth time, and Merobaudus, 377.

      2. The Emperors Honorius and Theodosius to Anthemius, Praetorian Prefect.

      Where anyone belonging to the ministry of the Catholic sect, is convicted of having baptized the same person twice, he shall, along with him who induced him to commit the offence (provided he is of such an age as to be responsible), be condemned to death.

      Given on the twelfth of the Kalends of April, during the Consulate of Lucius, 413.

      3. The Emperors Theodosius and Valentinian to Florentius, Praetorian Prefect.

      Permission should not be given to apostates to baptize, for the second time, freeborn persons or their own slaves who have been initiated into the mysteries of the orthodox faith, or to prohibit those whom they have purchased, or have control of in any way, but who have not yet embraced their own superstition, from accepting the doctrines of the Catholic Church. Anyone who does this, or any freeborn person who permits it to be done to himself, or does not give information of it after it has been done, shall be sentenced to exile, and to pay a fine of ten pounds of gold, and shall be denied the right of either making a will or a donation. We decree that all these rules shall be observed, so that no judge shall be permitted to punish a crime, when brought to his attention, with a smaller penalty than that prescribed by law, or not to punish it at all, unless he himself desires to undergo the same penalty from which, by his dissimulation, he has released others.

      Given at Constantinople, on the third of the Kalends of June, during the Consulship of Felix and Taurus, 428.

      Ende der Gesetze zur Wiedertaufe.

      Ob es von Justinian auch eigene Gesetzes-Novellen zur Wiedertaufe gab, weiß ich nicht. Auf jeden Fall wird die Wiedertaufe bereits durch die Gesetze, die er von seinen Vorgängern übernommen hat, komplett und schärfstens verurteilt, was mit dem Befund der Bibel übereinstimmt.

      Novellen Justinians: https://droitromain.univ-grenoble-alpes.fr/Anglica/Novellae_Scott.htm (diese Novellen können Sie ja mal durcharbeiten, ob Sie was finden zur Wiedertaufe; leider hat die angegebene Seite keine Suchfunktion)

      Ergänzung

      Die Ablehnung der Wiedertaufe durch Justinian war gut an sich selbst, wie gesagt. Was allerdings nicht gut war, war seine Einmischung in die Angelegenheiten der Kirche. Er hätte es einer freien Synode (eine Synode ohne seine Teilnahme) bzw. einem freien Konzil christlicher Bischöfe aus dem ganzen byzantinischen Reich überlassen sollen, sich des Themas der Wiedertaufe anzunehmen und angemessene Verordnungen zu erlassen. Die maximale Strafe der Kirche für ein Sakrileg wie die Wiedertaufe wäre die Brandmarkung des Wiedertäufers als Irrlehrer und der Ausschluss aus der Kirche gewesen. Überhaupt ist die härteste Strafe, die die Kirche für irgendetwas verhängen darf, der Ausschluss aus der Kirche. Die Kirche kann keine Geldbußen, Haftstrafen, Körperstrafen oder gar die Todesstrafe verhängen. Die oben genannten Gesetze, die Justinian von seinen Vorgängern übernommen hat, sind also viel zu hart, die Strafen drakonisch.

  3. D. Mayr schreibt:

    Ich kann kaum glauben, dass ein Mensch der Jesus lieb hat, so über Mitchristen, die in einer anderen Gemeinde aktiv sind, redet. Allein die Wortwahl an manchen Stellen lässt mich keine brüderliche Liebe sehen. Du hast Manches, was du den Freikirchlern unterstellst wohl falsch verstanden, so kenne ich das in meiner Gemeinde nicht.
    Bevor so ein Generalurteil im Netz verbreitet wird, sollte man wirklich Gott demütig von Herzen suchen. Ich vergebe Dir, denn du weißt offensichtlich nicht, was du tust. Oder du wurdest ziemlich enttäuscht und kommst aus deiner Opferrolle nicht heraus.
    Möge Gott dich leiten.
    D.M.

    • Glieder von Gemeinden, die wiedertaufen, sind definitiv keine Christen. Dies ist übrigens nicht meine persönliche Meinung sondern die Lehre der allgemeinen, christlichen Kirche. Auch die großen Lehrer der christlichen Kirche Martin Luther und Dietrich Bonhoeffer erklärten die Wiedertäufer für aus der allgemeinen Kirche ausgeschlossen (außerhalb der allgemeinen, christlichen Kirche gibt es kein Heil; extra ecclesiam nulla salus). Meine „Meinung“ ist also keine Einzelmeinung, deren Richtigkeit man mit vollem Recht anzweifeln könnte, wenn sie tatsächlich eine Einzelmeinung wäre. Da ich aber die Lehre der allgemeinen Kirche weitergebe, sollten Sie sich in Acht nehmen – nicht vor mir natürlich sondern vor Gott, der ggf. zu Ihnen sprechen will und dessen Wort Sie nicht verwerfen sollten, wenn Sie nicht Schaden leiden wollen bis hin zum Aufenthalt im Feuersee, wo der Rauch Ihrer Qual aufsteigen wird von Ewigkeit zu Ewigkeit.

      Übrigens finde ich es sehr bedenklich, daß Sie sich selbst zum Psychologen aufwerfen, ohne eine entsprechende Ausbildung zu haben – oder etwa doch?

      Übrigens verfolgen, soweit ich weiß, auch die Zeugen Jehovas (oder sind es die Mormonen?) diese Strategie, daß sie jene, die sich von ihnen lossagen, als psychisch krank bezeichnen. Wie gemein religiöse Fanatiker sein können, ist erstaunlich. Die Muslime schlachten die „Ungläubigen“ (das sind in ihren Augen gläubige Christen und Juden), aber Psychoterror durch Sekten und Irrkirchen ist auch nicht harmlos, kann Menschen in den Selbstmord, in den Tod treiben. Gut, daß ich da d’rüber stehe, aber einen naiven Menschen könnten Sie mit Ihrer pseudo-psychologischen Anmerkung ganz schön treffen, in den Selbstmord treiben. Gott wird Sie auf jeden Fall richten, falls Sie nicht noch zum echten Christentum konvertieren.

      Gott befohlen!

  4. Kammerjäger Köln schreibt:

    Das liest sich so, wie ich es kennen gelernt habe. Genau so. Nur die Flüche diskreditieren die Seite und durch den Pranger werden Türen geschlossen, wenn sich jemand interessiert. Man könnte die Texte doch umformulieren etwas liebevoller und wenn Sie das wünschen, wird der Geist des Herrn Sie darin leiten. Bitten Sie vorher im Gebet darum und vertrauen auf den Herrn. Schauen Sie auf ihn und vertrauen sich ihm voll und ganz an, dann kann er durch Sie mehr wirken, wie wir das selbst oft wollen aber nicht können. Die Kraft der Auferstehung ist ja Liebe und nur durch diese wird es ein wirksames Zeugnis.

  5. Kommentar von Gabriele Ullrich (wurde mir als E-Mail zugeschickt, da anscheinend bei meiner Website die Kommentarfunktion manchmal ausfällt)

    Hallo Rainer,
    ich schicke Ihnen den Kommentar gern zu, aber denken Sie nicht auch, dass die Internetseite richtig funktionieren sollte 😉

    Also hier der Kommentar zur Glaubenstaufe…

    Ich wurde in meiner Badewanne getauft und bin überzeugt davon, dass Jesus anwesend war.
    Seitdem ist er in mir, sowie ich in ihm. Das war vor gut 10 Jahren und Gott verändert mich seit dem Stück für Stück. Ich bin weder in einer Kirchengemeinde, noch in einer anderen Gemeinde.
    Ich glaube nicht, dass es darauf ankommt wo man getauft wird, sondern auf die innere Einstellung
    zur Taufe, auf das Bewusstsein was man da tut. Mit der Taufe übergibt man Jesus sein Leben,
    damit man von da an nicht mehr nach seinem eigenen Willen und Wünschen lebt, sondern sich
    auf Gott verlässt, sich darauf verlässt, dass er es richtig machen wird. Ich kämpfe jeden Tag mit
    mir selber, dass ist das was ich tun kann und ich bin mir sicher, dass Gott an mir und in mir das
    tut was mir nicht möglich ist. Mein Leben, welches im großen und ganzen friedlich abläuft
    (Gott sei dank) bestätigt mir das und glauben Sie mir, vor meiner Bekenntnis zu Jesus war das
    ganz anders.
    Ich habe in Ihrem Blog von Freikirchen-Christen, von Taufschein-Christen oder Namens-Christen gelesen.
    Was bin ich in Ihren Augen…ein Badewannen-Christ 🙂
    Und was ist dann damit…
    Angenommen, jemand lebt auf einem Berg, alleine und er hat keine Möglichkeit in eine Kirche zu
    kommen. Dieser möchte sein Leben aber von ganzem Herzen Jesus geben, dann geht das nach
    Ihrer Darstellung nicht, weil er nicht in eine Kirche kann um sich taufen zu lassen?
    Ich bin davon überzeugt, dass Gott nicht möchte das dieser jemand verloren geht. Wenn derjenige
    selber eine Handvoll Wasser nimmt, weiss das er schuldig ist, Jesus seine Sünden bekennt und
    sich dieses Wasser über den Kopf schüttet in Jesus Namen, bin ich überzeugt davon, dass Gott bei ihm ist und er ihm seinen Geist nicht verwehren wird.
    Oder denken Sie, Gott würde zu ihm sagen…ich will dich nicht, weil du nicht in einer Kirche bist
    um dich taufen zu lassen?

    liebe Grüße
    Gabriele

    • Hallo Frau Ullrich,

      danke für Ihren Kommentar.

      Ich glaube, es liegt ein Missverständnis vor. Es ist nicht so, daß ich die Bekehrung nicht für wichtig halte. „Meine“ Tauflehre und die Lehre von der Bekehrung widersprechen sich nicht, wie Sie vielleicht annehmen, sondern ergänzen einander.

      Ich war auch einmal in einer Freikirche und habe mich bekehrt. Ich stellte jedoch fest, daß ich oft nicht so „heilig“ leben konnte, wie ich eigentlich wollte. Dies paßt zusammen mit dem, was Paulus in Römer 7 schreibt (bitte unterstellen Sie jetzt nicht, ich würde mich auf einen Ebene mit Paulus stellen).
      Der „Witz“ bei der sakramentalen Taufe (einschließlich Kindertaufe) ist, daß sie uns die Kraft gibt, so zu leben, wie wir es wollen, wenn uns die Gebote von unserer Schuld und Sünde überführt haben. Ohne die sakramentale Taufe bewirken die Gebote bzw. das Gesetz eher, daß wir noch mehr sündigen, denn „die Sünde nimmt Anlaß am Gebot“ („verbotene Früchte schmecken gut“).

      Der Mensch ohne die sakramentale Taufe bleibt ganz in seinem Fleisch, in seiner alten, sündigen Natur stecken (ein Wolf kann sich niemals wie ein Schaf verhalten, selbst wenn ein gewisser Wille dazu da wäre). Einem Wolf könnte man nur helfen, wenn man seine wölfische Natur für tot erklären könnte und ihm gleichzeitig die Natur eines Schafes einpflanzen könnte.

      Durch die sakramentale Taufe sterben wir der Sünde ab und gelangen in Christus. Die sakramentale Taufe verbindet uns mit der befreienden Kraft des Todes und der Auferstehung Jesu. Wir sterben und auferstehen zusammen mit Jesus (Röm. 6). Durch die Taufe wird unser „alter Mensch der Sünde (wir als natürliche, ungetaufte Menschen)“ für tot erklärt. Die Taufe tastet unsere Persönlichkeit nicht an, aber wir werden befreit aus dem unentrinnbaren Verhängnis der Sünde; die Sünde wird entthront. In der Kraft dieser Verheißung können wir unsere alten Gewohnheiten überwinden und immer mehr Jesus die Herrschaft überlassen, der in uns wohnt seit der Taufe durch den heiligen Geist.

      Zusammenfassung: Die sakramentale Taufe macht also, daß wir Leute werden, die „wirklich bekehrt“ sind, das heißt Leute, die praktizieren, was sie predigen. Das ist die Anbetung Gottes im Geist und in der Wahrheit.

      Johannesevangelium 4, 23-24
      Aber es kommt die Zeit und ist schon jetzt, in der die wahren Anbeter den Vater anbeten werden im Geist und in der Wahrheit; denn auch der Vater will solche Anbeter haben. 24 Gott ist Geist, und die ihn anbeten, die müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten.

      Römer 12, 1-2
      Ich ermahne euch nun, liebe Brüder, durch die Barmherzigkeit Gottes, dass ihr eure Leiber hingebt als ein Opfer, das lebendig, heilig und Gott wohlgefällig ist. Das sei euer vernünftiger Gottesdienst. 2 Und stellt euch nicht dieser Welt gleich, sondern ändert euch durch Erneuerung eures Sinnes, damit ihr prüfen könnt, was Gottes Wille ist, nämlich das Gute und Wohlgefällige und Vollkommene.

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