Warum Pfarrer und Bischöfe oft weit hinter den Erwartungen zurückbleiben (das Problem des Sauerteigs der Heuchelei) – Auslegung Lukasevangelium, Kap. 12

Lies dazu Lukas 12!

Wessen Erwartungen?

Die Erwartungen der Gläubigen, der Glieder der Kirche.

Pfarrer und Bischöfe bleiben deswegen oft weit hinter den Erwartungen der Gläubigen zurück, weil sie die Erwartungen der Gläubigen gar nicht (wirklich) interessieren. Wenn sie sich einmal über Kritik seitens der Gläubigen betroffen zeigen, ist das reine Heuchelei. Würde man es allzu offen zur Schau stellen, dass einen die Meinung der Gläubigen nicht interessiert, könnte es passieren, dass sie davonlaufen und man würde ihrer Kirchensteuerbeiträge verlustig gehen – das will man natürlich vermeiden.

Jesus sagte zu den Jüngern: „Hütet euch vor dem Sauerteig der Pharisäer, das ist die Heuchelei.“ (Lukas 12, 1)

Wie ist es zu erklären, dass Geistliche so leicht zu Heuchlern werden?

Das, was wir als Wirklichkeit wahrnehmen, wird von gewissen Leuten bestimmt und ist je nach dem ziemlich verschieden von der objektiven Wirklichkeit (das schreibt C. Wright Mills in seinem Buch „Die amerikanische Elite“). Wer genau bestimmt, was die Menschen als Wirklichkeit wahrnehmen sollen, mag von Land zu Land verschieden sein, deswegen möchte ich einfach davon reden, was „die Welt“ (siehe Anmerkung, unten) uns vorgaukelt. Um von der Welt wahrgenommen zu werden, muss ein Geistlicher die Erwartungen jener „gewissen Leute“ erfüllen. Erfüllt er ihre Erwartungen nicht, dann ist er für sie quasi nicht-existent, wie ausgelöscht. Dies führt zu einem Problem: Ein Geistlicher ist in Gefahr, die Erwartungen der Welt erfüllen zu wollen, um von ihr wahrgenommen zu werden. Je mehr allerdings ein Geistlicher die Erwartungen der Welt zu erfüllen sucht, desto weniger wird er die Erwartungen der Gläubigen erfüllen können bzw. er wird das, was die Gläubigen von ihm erwarten, nur noch heucheln können – so wird der Geistliche zum Heuchler (interessant ist, dass die Welt einen geheuchelten Glauben sogar wertschätzt im Gegensatz zum reinen Glauben).

Welche Gesinnung die Welt im Kern gegenüber wirklichen Geistlichen (Geistliche, die nicht heucheln) hat, sehen wir an den Schicksalen von Johannes dem Täufer und Jesus Christus. Johannes der Täufer wurde von König Herodes Antipas enthauptet und für die Kreuzigung Jesu trug der römische Landpfleger Pontius Pilatus die Verantwortung.

Was die Welt gar nicht mag und direkt ihren Hass, Zorn und Abneigung erzeugt, ist die Bußpredigt. Zur wahren christlichen Verkündigung gehört neben der Verkündigung des Heils in Jesus die Bußpredigt – beides ist nicht voneinander zu trennen bzw. die Predigt vom Heil ist ohne die Bußpredigt sinnlos. Was die Welt liebt, sind „Geistliche“, die eine Rechtfertigung für die Sünde liefern (z. B. ein Jesus, der ein reiner Sündenbock ist und keine Nachfolge verlangt), sodass man sorglos weiter sündigen kann (das ist natürlich Selbstbetrug mit langfristig fatalen Folgen). Die Welt liebt „Geistliche“, die es nicht so genau nehmen, die gerne mal fünf gerade sein lassen. Die Welt klatscht Applaus, wenn heuchlerische Geistliche vor ihren Augen beten, fasten und Almosen geben.

In de Welt gibt es ein Oben und ein Unten, Licht und Schatten. Jene, die oben sind, auf der Sonnenseite des Lebens, wollen unter sich bleiben. Sie haben kein großen Interesse daran, dass Leute von unten nach oben aufsteigen. Die wahre Kirche allerdings durchbricht die gesellschaftlichen Schranken und wahrscheinlich macht sie sich dadurch so unbeliebt bei der Welt. In der wahren Kirche gibt es dieses miese Spiel des Wettbewerbs um Macht, Ehre und Reichtum nicht. Es stellt sich allerdings die Frage, was denn das Leben der Gläubigen dann noch für einen Sinn haben soll, wenn sie nicht nach Macht, Ehre und Reichtum streben und untereinander nicht im Wettbewerb um diese Dinge stehen. Die Welt wird immer wieder der Kirche zurufen: „Was seid ihr nur für ein langweiliger Haufen, ein Haufen von Schlappschwänzen, der am Leben vorbeigeht.“ Da ist es ganz wichtig, dass die Geistlichen bzw. der Klerus weiß, was die „Macht“ der Kirche ist und was ihre Existenzberechtigung bzw. ihr Selbstverständnis.

Wodurch manifestiert es sich, dass die Kirche nicht nur ein Haufen von Langweilern ist, die nicht am Leben teilnehmen bzw. am Leben vorbeigehen?

Antwort: Die Macht der Kirche liegt im Binden und Lösen.

Matthäus 16, 19 Ich (Jesus; R. B.) will dir (Petrus, dessen Name hier für den Klerus aller Zeiten steht; R. B.) die Schlüssel des Himmelreichs geben: Alles, was du auf Erden binden wirst, soll auch im Himmel gebunden sein, und alles, was du auf Erden lösen wirst, soll auch im Himmel gelöst sein.

Wovon soll gelöst werden?

Antwort: Von Sünden.

Wer soll die Lösung erfahren?

Antwort: Bußfertige Sünder.

Sünde geht oftmals einher mit körperlichen Krankheiten, wobei sie auch selbst eine Art „Krankheit“ ist, d. h. auch wenn Sünde nicht mit Krankheiten einhergehen würde, gäbe es allen Grund, sie loswerden zu wollen. Dass Vergebung von Sünden häufig mit der Heilung von Krankheiten einhergeht, zeigt uns, dass das Binden und Lösen durchaus nicht etwas unbedeutendes ist, sondern etwas ganz gewaltiges. Durch das Binden und Lösen wird das Grundproblem des Menschen gelöst: sein Krank-Sein an der Sünde.

(übrigens muss man das Binden immer im Hinblick auf ein zukünftiges Lösen sehen; indem man dem unbußfertigen Sünder keinen Ausweg offeriert, das heißt ihn bindet, gibt man ihm die Chance, im Laufe der Zeit zu einem zu werden, den man lösen kann; das katastrophale Vergehen der Heuchler ist, dass sie den unbußfertigen Sündern eine Rechtfertigung für ihre Sünden geben – nur eine Schein-Lösung -, wodurch diese kaum mehr zur wahren Lösung kommen)

Kurz gesagt: Vergebung der Sünden und Befreiung von Sünden ist etwas ganz großartiges und das ist es, was wahre Geistliche hochhalten müssen.

Die von Gott verliehene Macht, von Sünden zu lösen, ist eine alle Erkenntnis übertreffende Macht. Im Vergleich dazu ist die Macht eines weltlichen Regenten etwas geradezu lächerliches. Die Kirche hat also durchaus ein Selbstverständnis bzw. eine Existenzberechtigung. Keinesfalls ist die Kirche ein Haufen von Langweilern, die am Leben vorbeigehen.

 

Zusammenfassung:

Der Hauptpunkt dieses Artikels ist, dass die Kirche bzw. deren Klerus wirklich etwas zu bieten hat. Es ist durchaus nicht notwendig für einen Geistlichen oder die Geistlichen, sich an die Welt anzubiedern und das Geistliche nur zu heucheln. Nein, das Binden und Lösen ist etwas gewaltiges, alle Erkenntnis übersteigendes. Aus der Gemeinschaft mit den „Schafen seiner Weide“ sollte ein Pfarrer oder Bischof Kraft schöpfen – die Gemeinde sollte sein Rückhalt sein, der Ort, wo er Anerkennung findet. Ein Geistlicher braucht keine Anerkennung seitens der Welt.

Johannesevangelium 21, 15-17 15 Als sie (die Jünger; R. B.) nun das Mahl gehalten hatten, spricht Jesus zu Simon Petrus: Simon, Sohn des Johannes, hast du mich lieber, als mich diese haben? Er spricht zu ihm: Ja, Herr, du weißt, dass ich dich lieb habe. Spricht Jesus zu ihm: Weide meine Lämmer! 16 Spricht er zum zweiten Mal zu ihm: Simon, Sohn des Johannes, hast du mich lieb? Er spricht zu ihm: Ja, Herr, du weißt, dass ich dich lieb habe. Spricht Jesus zu ihm: Weide meine Schafe! 17 Spricht er zum dritten Mal zu ihm: Simon, Sohn des Johannes, hast du mich lieb? Petrus wurde traurig, weil er zum dritten Mal zu ihm sagte: Hast du mich lieb?, und sprach zu ihm: Herr, du weißt alle Dinge, du weißt, dass ich dich lieb habe. Spricht Jesus zu ihm: Weide meine Schafe!

Christus verleugnet man nicht nur dadurch, dass man sich nicht traut, seinen Namen in den Mund zu nehmen, sondern auch dadurch, dass man falsch lehrt. Papst Franziskus und der Ratsvorsitzende der evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, führen ständig den Namen Jesu Christi im Munde, aber dennoch verleugnen sie ihn. Wie ist das möglich? Nur im Rahmen ihres falschen Lehrens trauen sie sich, den Namen Jesus im Munde zu führen. Niemals aber würden sie sich trauen, den Namen Jesus auf die Art und Weise, wie Petrus oder Paulus es taten, im Munde zu führen – da hätten sie wirklich Angst bei der Welt in Misskredit zu geraten, würden sich schämen.

Lukas 12, 8-9 8 Ich (Jesus; R. B.) sage euch aber: Wer mich bekennt vor den Menschen, den wird auch der Menschensohn bekennen vor den Engeln Gottes. 9 Wer mich aber verleugnet vor den Menschen, der wird verleugnet werden vor den Engeln Gottes.

Die Gedanken von Bedford-Strohm, Papst Franziskus und sonstigen „Geistlichen“ dieser Art drehen sich nur darum, wie sie predigen müssen, damit einerseits die Schäfchen bei der Stange gehalten werden (nicht aus der Kirche austreten), andererseits aber auch die Welt nicht vergrault wird (nicht dass die Welt auf die Idee kommt, die Kirche komplett abzuschaffen). Im Grunde bewährt sich hier immer wieder die Predigt von der Taufe als Freifahrschein in den Himmel (Taufe ohne Nachfolge Jesu; Verleugnung der Tatsache, dass die Taufe ein Ruf in die Nachfolge ist); teilweise vielleicht ergänzt durch Predigt von einem zum Sündenbock degradierten Jesus, der keine Nachfolge verlangt (Billige-Gnade-Protestantismus), oder die Predigt von einer Gerechtigkeit aus Werken (die guten Werke der Katholiken; der Katholik dispensiert sich vom Tun wirklicher praktischer Gerechtigkeit im Alltag bzw. Nachfolge Jesu, indem er bestimmte katholische gute Werke tut, die ihn rechtfertigen).

Solange man diesen kleinen Docht noch am Glimmen hält, dass die Taufe irgendwie wichtig sei, sichert man sich die Kirchensteuereinahmen, denn wo sollen die Leute ihre Kinder taufen lassen, wenn sie aus der Kirche austreten. Wenn man Konfirmation/Firmung, Hochzeit und Taufe der Kinder ausklammert, tritt heute der gewöhnliche deutsche „Christ“ eigentlich nur zweimal in seinem Leben in einen persönlichen Kontakt zu seiner Kirche: bei der Taufe und bei der Beerdigung. Zwischen beiden Ereignissen zahlt er Kirchensteuern und das ist es, was allein wichtig ist für die heuchlerischen Geistlichen.

Am Jüngsten Tag wird es für die heuchlerischen Geistlichen ein böses Erwachen geben. Sie werden schwer bestraft werden für die Verleugnung Jesu Christ und dafür, dass sie so viele Kirchenchristen mit in den Abgrund gerissen haben durch falsche Lehre. Da wird sein ein Weinen und ein Zähneknirschen; denn hätten jene das reine Evangelium gepredigt, hätte Gott sie versorgt durch die Gemeinde und am Schluss hätten sie auch noch das ewige Leben ererbt. Sie werden sich sehr ärgern (bis zum Weinen und Zähneknirschen), wenn sie erkennen, dass es gar nicht nötig war, Christus zu verleugnen, um materiell zu überleben (sie handelten sich die ewige Verdammnis ein durch ein Fehlverhalten, das gar nicht nötig war). Die heuchlerischen Geistlichen werden wirklich vom Teufel reingelegt, indem er ihnen weismacht, Gott könne sie nicht durch die (relativ kleine) Gemeinde versorgen, die entstehen würde, wenn man das reine Evangelium predigt.

Lukas 12, 29-32 29 Darum auch ihr (die Jünger bzw. heute die Geistlichen; R. B.), fragt nicht danach, was ihr essen oder was ihr trinken sollt, und macht euch keine Unruhe. 30 Nach dem allen trachten die Heiden in der Welt; aber euer Vater weiß, dass ihr dessen bedürft. 31 Trachtet vielmehr nach seinem Reich (durch Predigt des reinen Evangeliums; R. B.), so wird euch das alles zufallen. 32 Fürchte dich nicht, du kleine Herde! Denn es hat eurem Vater wohlgefallen, euch das Reich zu geben.

Dass der katholische Klerus teilweise fromme Christen sogar verfolgt hat, statt ihnen das reine Evangelium zu predigen, wird nicht gerade zu einer Milderung seiner ewigen Strafe führen.

Lukas 12, 45-46 45 Wenn aber jener Knecht (der katholische Klerus; R. B.) in seinem Herzen sagt: Mein Herr kommt noch lange nicht, und fängt an, die Knechte und Mägde (fromme Christen wie Martin Luther; R. B.) zu schlagen, auch zu essen und zu trinken und sich voll zu saufen, 46 dann wird der Herr dieses Knechtes kommen an einem Tage, an dem er’s nicht erwartet, und zu einer Stunde, die er nicht kennt, und wird ihn in Stücke hauen lassen und wird ihm sein Teil geben bei den Ungläubigen.

Dass heute die katholische Kirche die Frommen nicht mehr verfolgt, liegt nur daran, dass sie von den säkularen Mächten gemaßregelt wird. Die katholische Kirche hat heute einfach keine weltliche Macht mehr im Gegensatz zu früher. Innerlich aber ist die katholische Kirche heute genauso verdorben wie früher und hasst die Frommen.

 

Ergänzung:

Den Nährboden für dieses lügnerische Staat-Kirche-Menschheit-System bilden die vielen einzelnen Bürger dieser Welt, die einfach zu sehr auf das Materielle schauen und zu wenig auf das Spirituelle (Kontemplation). Wären die Einzelnen kontemplativer, würde das böse System sofort zusammenbrechen bzw. wäre in der Form auch nie so entstanden.

Deshalb hielt Lukas fest:

Lukas 12, 13-21

13 Es sprach aber einer aus dem Volk zu ihm (Jesus; R. B.): Meister, sage meinem Bruder, dass er mit mir das Erbe teile. 14 Er aber sprach zu ihm: Mensch, wer hat mich zum Richter oder Erbschlichter über euch gesetzt? 15 Und er sprach zu ihnen: Seht zu und hütet euch vor aller Habgier; denn niemand lebt davon, dass er viele Güter hat.

16 Und er (Jesus; R. B.) sagte ihnen ein Gleichnis und sprach: Es war ein reicher Mensch, dessen Feld hatte gut getragen. 17 Und er dachte bei sich selbst und sprach: Was soll ich tun? Ich habe nichts, wohin ich meine Früchte sammle. 18 Und sprach: Das will ich tun: Ich will meine Scheunen abbrechen und größere bauen und will darin sammeln all mein Korn und meine Vorräte 19 und will sagen zu meiner Seele: Liebe Seele, du hast einen großen Vorrat für viele Jahre; habe nun Ruhe, iss, trink und habe guten Mut! 20 Aber Gott sprach zu ihm: Du Narr! Diese Nacht wird man deine Seele von dir fordern; und wem wird dann gehören, was du angehäuft hast? 21 So geht es dem, der sich Schätze sammelt und ist nicht reich bei Gott.

Ich gehe sicherlich recht in der Annahme, dass heute Kleriker meist aus recht wohlhabenden Verhältnissen kommen. Wenn heute der Sohn eines Vorstandsvorsitzenden, eines Generals oder eines Ministers zu dumm ist, einen normalen Beruf zu ergreifen, dann legt man ihm nahe, evangelische oder katholische Theologie zu studieren und Pfarrer bei einer der öffentlich anerkannten Kirchen zu werden. Im Allgemeinen wird man für das Anrichten von Schaden bestraft; beim Pfarrberuf allerdings wird man sogar dafür belohnt und so ist der Pfarrberuf der ideale Beruf für Kinder aus wohlhabenden Verhältnissen, die entweder zwei linke Hände haben oder wo der Raum zwischen beiden Ohren fast leer ist – das mag auch eine Erklärung für den miserablen Zustand der heutigen Kirchen sein. Der GAU (größter anzunehmender Unfall) allerdings für einen Wohlhabenden wäre es, wenn sein Kind Pfarrer bei der echten Kirche werden würde, die nicht linientreu ist, Anstoß erregt bei Staat und Gesellschaft und vielleicht nur einen verhältnismäßig geringen Sold zahlen kann.

Deshalb sagt Jesus:

Lukas 12, 49-53

49 Ich bin gekommen, ein Feuer anzuzünden auf Erden; was wollte ich lieber, als dass es schon brennte! 50 Aber ich muss mich zuvor taufen lassen mit einer Taufe, und wie ist mir so bange, bis sie vollbracht ist (die Kreuzigung; R. B.)! 51 Meint ihr, dass ich gekommen bin, Frieden zu bringen auf Erden? Ich sage: Nein, sondern Zwietracht. 52 Denn von nun an werden fünf in einem Hause uneins sein, drei gegen zwei und zwei gegen drei. 53 Es wird der Vater gegen den Sohn sein und der Sohn gegen den Vater, die Mutter gegen die Tochter und die Tochter gegen die Mutter, die Schwiegermutter gegen die Schwiegertochter und die Schwiegertochter gegen die Schwiegermutter.

Das Leben ist diesem Staat-Kirche-Menschheit-System ist sehr unangenehm; die Glieder dieses Systems richten einander. Sie ermangeln des Geistes Gottes, des Geistes der Liebe. Was für ein gewaltiger Unterschied war zwischen Jesus, der den Sündern Barmherzigkeit entgegenbrachte, und den normalen Juden, die sich gegenseitig richteten. Hierin ist auch die ganze Welt unglaublich heuchlerisch, indem sie nicht ihre Armut zugibt, nämlich dass die Glieder dieser Welt nur in einem spießbürgerlichen Frieden leben, das heißt sie leben nebeneinanderher, ohne etwas miteinander zu tun zu haben. Im Gegensatz dazu leben die Glieder der Kirche miteinander und unter ihnen ist wirklicher Friede, der Friede Gottes, der Gemeinschaft schafft. Auch durch die bodenlose Heuchelei der Welt, die vorgibt, sie habe Frieden, wird die Kirche klein gehalten. Die Welt tut so – und lügt daran -, als ob ihr spießbürgerliche Friede wahrer Friede wäre. Dadurch entbindet sie sich selbst von einem Fragen nach dem wahren Frieden. Diesen Zusammenhang muss ein Geistlicher unbedingt durchbrechen und fest darauf bestehen, dass es wahren Frieden nur in der wahren Kirche gibt.

Lukas 12, 54-59

54 Er sprach aber zu der Menge: Wenn ihr eine Wolke aufsteigen seht vom Westen her, so sagt ihr gleich: Es gibt Regen. Und es geschieht so. 55 Und wenn der Südwind weht, so sagt ihr: Es wird heiß werden. Und es geschieht so. 56 Ihr Heuchler! Über das Aussehen der Erde und des Himmels könnt ihr urteilen; warum aber könnt ihr über diese Zeit nicht urteilen? 57 Warum aber urteilt ihr nicht auch von euch aus darüber, was recht ist? 58 Denn wenn du mit deinem Gegner zum Gericht gehst, so bemühe dich auf dem Wege, von ihm loszukommen, damit er nicht etwa dich vor den Richter ziehe, und der Richter überantworte dich dem Gerichtsdiener, und der Gerichtsdiener werfe dich ins Gefängnis. 59 Ich sage dir: Du wirst von dort nicht herauskommen, bis du den allerletzten Heller bezahlt hast.

(der barmherzige Jesus musste vor dem Hintergrund der bösen, sich gegenseitig richtenden Juden auffallen wie eine mit einem kommender Regen verbunden Wolke oder ein mit einer kommenden Hitzewelle verbundener Südwind; das Gnadenjahr des Herrn war mit dem Erscheinen des barmherzigen Jesus, der nicht richtete, offensichtlich am Kommen bzw. angebrochen und es war sehr töricht von den Juden, dies zu ignorieren; die Juden waren Menschen gleich, die eine Regenwolke nicht als Hinweis auf kommenden Regen nahmen bzw. Südwind auf kommende Hitze)

Was wollte Jesus eigentlich sagen?

Sowohl die Jünger als auch das Volk waren in Gefahr, zu sehr auf die kleinen Anfänge der Jesus-Bewegung zu sehen und zu wenig auf das große Zukünftige. Alles Neue hat immer mit dem Bestehenden, mit dem Etablierten, mit dem allgemein Anerkannten zu kämpfen – das war nunmal das (Gesetzes-)Judentum mit seinem bösartigen Richtgeist. Wir haben es heute gut, dass wir auf die Geschichte zurückschauen können – tatsächlich wurde aus den kleinen Anfängen in Israel eine Bewegung, die sich in großem Maßstab auf Erden ausbreitete. „Jesus hatte also das Wetter richtig vorausgesagt.“ Ein Geistlicher muss diesen Zusammenhang durchschauen, dass eben das Etablierte Macht hat allein aufgrund seines reinen Etabliertseins. Wie töricht ist es, wenn Geistliche nicht die wahre, neue Religion predigen, nur weil die falsche, alte die Etablierte ist.

 

 

 

Anmerkung

„Die Welt“ ist das gegenwärtige weltweite System bestehend aus der Menschheit, ihren Regierungen und den Religionsgemeinschaften. Alle Regierungen weltweit befinden sich heute unter der informellen Führung der USA. Alle Religionsgemeinschaften weltweit befinden sich heute unter der informellen Führungen des Papstes. In der Offenbarung des Johannes werden sowohl das Konglomerat antichristlicher Religionsgemeinschaften als auch das Konglomerat antichristlicher Regierungen „Tier“ genannt, wobei mit „Tier“ Bestie gemeint ist – das Bestialische besteht in der antichristlichen Haltung der beiden Tiere. Wir haben heute das Problem, dass die Regierungen immer weniger nach (christlichen) Grundsätzen (Prinzipien) handeln, sondern immer mehr auf die öffentliche Meinung achten, wobei die öffentliche Meinung immer mehr die niedrigen Instinkte einer völlig entchristlichten Menschheit widerspiegelt – wir haben immer mehr eine Regierung des Mobs bzw. des Pöbels.

Das Schlimme bei der ganzen Sache ist, dass die antichristlichen Regierungen und die antichristlichen Religionsgemeinschaften die Entchristlichung der Menschheit fördern. Dies wurde lange Zeit gedämpft durch den Heiligen Geist, der in der wahren, christlichen Kirche gegenwärtig ist. Da aber die wahre, christliche Kirche mittlerweile komplett untergegangen ist, haben wir heute die Volloffenbarung des Bösen. Nichts und niemand (der Heilige Geist) ist mehr da, der die Menschheit auf ihrem Weg in den Abgrund aufhält oder von diesem Weg abbringt – da die wahre Kirche untergegangen ist, ist auch der Geist nicht mehr da. Alle modernen Geistlichen sind komplett zu Heuchlern degeneriert. Der Sauerteig, vor dem Jesus gewarnt hat, hat die ganze Welt durchsetzt.

 

 

 

 

 

 

 

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